Spinale Neurochirurgie

Wir behandeln mit minimal invasiver Technik degenerative Rückenprobleme der ganzen Wirbelsäule. Ebenso Tumore des Rückenmarks mit modernstem Neuromonitoring. Traumatische Läsionen der Wirbelsäule werden im interdisziplinären Gesellschaftspraxis-Team und mit modernster präziser Staibilisierungstechniken operiert. Dafür stehen ein intraoperatives Computer Tomogram mit millimetergenauen Instrumenten-steuerung sowie Mikroskope mit optimierter Bildsteuerung zur Verfügung. Patientenzufriedenheit ist unser höchstes Ziel.

Lumbale Diskushernie und Stenose

Der Auslöser für eine Diskushernie ist oftmals schweres Heben oder eine ruckartige Bewegung. Die lumbale Diskushernie ist eine typische Erkrankung des mittleren Lebensalters. Am häufigsten sind die untersten Bewegungssegmente der Wirbelsäule betroffen:
  • Das Segment zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel (L4/5) 
  • das Segment zwischen dem fünften Lendenwirbel und dem ersten Wirbel des Kreuzbeinmassivs (L5/S1).
Diese beiden Bandscheiben werden auch bei körperlicher Arbeit und beim Sport am stärksten belastet. Die lumbale Stenose, auch Spinalkanaleinengung genannt, macht typischerweise Beschwerden beim Gehen mit zunehmend Schmerzen und Krämpfen in den unteren Extremitäten. Derweil können auch Ausfallerscheinungen auftreten wie bei der Diskushernie. Die Spinalkanalstenose ist typischerweise eher eine Erkrankung im höhreren Lebensalter.   Wann ist eine Operation notwendig ? Eine Operation wird nur dann notwendig, wenn eine stärkere Lähmung vorliegt. Dann ist Zeit ein entscheidender prognostischer Faktor. Je länger der Druck auf die Wurzel anhält, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wurzel erholt und die Lähmung zurückgeht. Diese neurologische Notfälle sollten unverzüglich operiert werden. Sollten Schmerzen durch konservative Behandlungsmassnahmen nicht zu kontrollieren sein oder innerhalb von 6 – 8 Wochen nicht auf ein erträgliches Mass zurückgehen, so besteht auch hier eine Operationsindikation. Jede Behandlung wird individuell geplant und Ihnen ausführlich persönlich erläutert.

Zervikale Diskushernie

Durch die fortlaufende Alterung der Bandscheibe und die laufende Belastung können im äusseren Ring der Bandscheibe Risse entstehen. Durch diese Risse treten dann Teile des inneren Kerns aus. Dies ist oft ein akutes Ereignis, jedoch bleibt dies eine Folge der konstanten Abnützung und ist somit nur in äusserst seltenen Fällen ein Unfall. Bei Auftreten von deutlichen Lähmungserscheinungen in den Armen (oder Beinen) sollte man die Operation ernsthaft in Erwägung ziehen. Gefühlsstörungen in den Armen oder Händen (Taubheit oder Kribbeln) stellen alleine für sich keine Operationsindikation dar. Eine relative Operationsindikation stellen natürlich auch Schmerzen dar, die sich weder unter Schmerzmitteln noch unter konservativer Therapie bessern. Einen zwingenden Grund zur Operation hat man, wenn der Bandscheibenvorfall das Rückenmark deutlich komprimiert.

Zervikale Stabilisation

Operationsindikation

In vielen Fällen kann ein zervikale Einengung aufgrund einer degenerativen Erkrankung konservativ behandelt werden. Wenn die Beschwerden aber längere Zeit anhalten und durch eine konservative Therapie nicht besser werden oder aber Rückenmarkszeichen auftauchen, sowohl in der Bildgebgung oder beim Patienten, ist eine Operation ratsam. Plötzlich auftretende schwere Lähmungen oder Verlust der Arm- und Beinkontrolle (Tetraparese) gelten als Notfallsituation. Um bleibende Schäden zu vermeiden, darf mit der Operation nicht zugewartet werden.

Operationstechniken

Die Operationstechnik ist abhängig von der Lokalisation und Art der Kompression neuraler Strukturen und muss sorgfältig individuell evaluiert und bestimmt werden. Modernste Techniken erlauben die minimale Operationen und vermindern den kollateralen Gewebsschaden. Eine Einengung kann sowohl von vorne (ventrale Stabilisation siehe Bild), wie auch von hinten operiert (dorsale Stabilisation siehe Bild) und hängt auch von den anatomischen Verhältnissen ab, wobei eine sogenannte K-Linie zu Hilfe genommen werden kann.

Spinale Versteifung

Operationsindikation

Eine stabilisierende Wirbelsäulenoperation (Spondylodese) ist dann notwendig, wenn neurogene Symptome auftreten, welche mit einer alleinigen Dekompressions-Operation nicht zuverlässig behoben werden können. Meistens sind die Beschwerden so stark, dass der Patient mit seinen Schmerzen nicht mehr zurecht kommt und in seiner Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Meistens sind vorhergehend Abklärungen mit Schmerzinfiltrationen durchgeführt worden oder es haben sogar andere Operationen stattgefunden.

Operationstechnik

In den meisten Fällen werden Stabilisationsoperationen von dorsal (Rückenseite) ausgeführt. Die Rückenmuskulatur wird hierfür seitlich abgeschoben, um einen Zugang zur Wirbelsäule zu ermöglichen. Die Patientensicherheit ist mittels eines sogenannten Navigationssystem mit 3D Bildgebung (Oarm) entscheidend verbessert. Dann werden Titanschrauben in die Wirbelkörper eingebracht und mit Längstangen verbunden. Anschliessend wird Knochenmaterial auf den Querfortsätzen der Wirbelkörper und zwischen den kleinen Wirbelgelenken angelagert, um eine knöcherne Versteifung zu erreichen. In vielen Fällen werden entweder von hinten oder zusätzlich von vorne Titankörbchen (so genannte Cages) in den Bandscheibenraum mit zusätzlichem Knochen eingebracht. Die Schrauben und Stäbe haben die Aufgabe ein natürliches Durchwachsen der Wirbelsäule zu ermöglichen. Erst dann ist eine dauerhafte Versteifung der Wirbelsäule erreicht. Auf eine Metallentfernung kann aber meist verzichtet werden, da Titan gut verträglich ist und nur selten stört.